die freiheit, die regeln und die zensur
bewegt die Gemüter augenscheinlich vor allem im Netz. Neue Gruppierungen entstehen, die möglicherweise nach den nächsten Wahlen an einigen Stellen auch in die Parlamente einziehen.
Der Kampf der Piraten gegen Zensursula, die Ausrufung des Stasi 2.0 sind die drastischsten Äußerungen, die die kommunikative Revolution der letzten Jahre hervorgebracht hat. Auffällig ist aber auch, dass viele - auch die, die eigentlich in diesen Medien zu Hause sind - immer noch nach alten Mustern reagieren. Die herrschende Kaste mit dem Ruf nach strengen Regeln, die an Grundrechten kratzen - wundern tut mich das nicht; Verbraucherschützer mit dem Ruf nach klareren AGB's, die die Rechter der Verbraucher sichern sollen - was auf mich wirkt, als müsse man auf jeder Mikrowelle einen Aufkleber anbringen, in dem steht, dass dieser Apparat nicht zum Trocknen von Haustieren geeignet ist. Der Umgang mit den neuen kommunikativen Möglichkeiten des Netzes erinnert dann sehr stark an die Aufkleber "Rauchen kann tödlich sein".
Die Lösung sind nicht die Regeln. Regeln können zu jeder Zeit missbraucht werden. Auch in vergangenen Zeiten ging es in Deutschland nach Recht und Gesetz zu - trotzdem waren diese Gesetze unrechtmäßig. Und auch heutzutage werden Regeln von unseren Gesetzgebern formuliert, die einer genaueren Prüfung oftmals nicht stand halten, da sie wichtige Grundrechte verletzten.
Übersieht man nicht, dass das alles der Preis des demokratischen Miteinanders ist?
Übersieht man nicht, dass das alles Folge der Autonomie ist, die man dem einzelnen Menschen zubilligt?
Übersieht man nicht, dass die Menschen dann untereinander Wege finden müssen, die nicht obrigkeitlich bevormunden?
Ist es nicht vor allem notwendig, dass jedes Individuum die Folgen seines Handeln einschätzen können muss?
Brauchen wir nicht eine neue Zeit der Aufklärung?
PS: Es gibt allerlei Anlässe zu diesem Post, da das Netz voll von Diskussionen zu diesem Thema istz, spare ich mir die Verlinkung.