owd 2007: pädagogische diskussionen

Waren vorherige surf onderwijsdagen vor allem geprägt durch die Präsentationen der technischen Möglichkeiten, so ist bei dieser Ausgabe doch viel stärker der Ansatz zu einer pädagogischen Diskussion zu merken.

Stephen Downes setzte diesen Akzent sehr deutlich: Er ging in seiner Key-Note auf die Kontroverse zwischen den Befürwortern des "Free Learning" und des "Guided Learning". Downes, selber ein großer Verfechter des "free learning" trat dabei sehr persönlich auf, die Art seines Vortrags war nicht so ganz mein Geschmack, rhetorisch begab er sich in die Rolle des Angegriffenen, der sich gezwungen sah, mit schwerem Geschütz zu verteidigen.

Sein Vortrag, wie auch andere Diskussionen zeigten aber einen wunden Punkt in der Diskussion um das "Neue Lernen" oder "Lernen 2.0" auf: dadurch, dass in dem Medium die Hierarchien verschwinden, wird der Unterschied zwischen "Unterrichten" und "Lernen" auch undeutlich. Der individuell gesteuerte Prozess des "Lernens" hat im Web 2.0 an Bedeutung gewonnen, das traditionelle Konzept des "Unterrichtens", das eher ein hierarchisches Geschehen ist, hat an Bedeutung verloren.

Daneben gibt es noch eine andere Diskussions- oder eher Gedankenlinie: "defining and redifining". Diesen Gedanken hörte ich während der onderwijsdagen zum ersten Mal beim Vortrag von Robert Jan Simons aus Utrecht und entstammt der Promotion von Sanne Akkerman. Kurz formuliert: Wissenschaftlich-inhaltliche Diskussionen im Internet sind oft geprägt durch einen Mangel an "redefining". Meinungen und Positionen liegen fest und werden nicht mehr hinterfragt. Einmal festgelegt, ist der Gegenstand "defined".

Eigentlich komisch, denn gerade Web 2.0 biedt genügend technische Möglichkeiten zum "redefining". Oder hat es vielleicht damit zu tun, dass Diskussionen im Internet verschriftet und damit schon festgelegt sind?

Link: www.downes.ca, Über die promotion von S. Akkerman

  
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